.
Hundetraining, das auf gegenseitigem Vertrauen basiert  

Ein vierbeiniger Freund in der Südsee

   

Darf ich vorstellen: 

Tiki, ein liebgewonnener Freund auf einer über 16.000 km entfernten, kleinen Insel in Französisch- Polynesien.

Als ich Tiki das erste Mal begegnete, kam er mir freudig entgegen und lief mit etwas Abstand mit mir den Strand entlang. Von da an war er mein ständiger Begleiter, sobald ich mich in die Nähe des Wassers begab. Denn er hatte eine große Leidenschaft: Fische jagen! In all den Tagen, in denen wir gemeinsam auf die Jagd gingen (Tiki um die Fische zu fangen, ich, um sie zu fotografieren), war mein neuer Freund nie erfolgreich, aber er war dennoch jedes Mal mit Feuereifer dabei! Genauso wie bei der Jagd an Land auf Hase und Co zeigte sich, dass nicht das Ende der Verhaltenskette einer Jagd, also das Packen und Töten die Motivation ausmacht, sondern schon all die Jagdsequenzen davor. Tiki stellte sich ans Ufer oder schwamm zu einer kleinen Koralleninsel, um dann nach Fischen Ausschau zu halten.   

Entdeckte er einen, pirschte er sich möglichst nah an die potentielle Beute heran, verharrte kurz um sie zu fixieren und stürzte sich dann kopfüber ins Wasser, um nach dem Fisch zu schnappen. Man konnte ihm richtig ansehen, wie sehr im jeder Teil seiner Jagd Spaß machte!

Einmal hatte er tatsächlich etwas in seinem Maul, als er wieder auftauchte: Ein Stück Holz. Verächtlich spuckte er es aus und ging wieder auf die Suche nach Fischen. Als ich ihm dabei zusah, musste ich etwas schmunzeln. Wie oft hatte ich erlebt, dass man bei jagenden Hunden mit einem Ball oder einem Stockerl versuchte, die Begeisterung des Hundes von Hase und Co auf Spielzeug umzulenken. Ihre Begeisterung des jagenden Hundes über den geworfenen Ball ist wohl genauso groß wie die von Tiki über das erbeutete Holzstück!

Tiki lief jeden Tag mit mir den Strand entlang. War er weiter vorne, drehte er sich zu mir um. Er versicherte sich immer, ob ich eh noch da war. Entdeckte ich ein paar Fische und sah sie mir interessiert an, war auch Tiki sofort da um zu sehen, was ich denn gefunden hätte. Er war genauso wie meine Hunde zu Hause: Absolut jagdbegeistert, wobei nichts über eine Jagd in Gesellschaft ging! Zunächst dachte ich, er würde auch alleine auf Fischjagd gehen, wenn auch lieber mit jemandem gemeinsam, aber ohne Begleitung machte es ihm wohl gar keinen Spaß. Denn wenn kein Mensch in Wassernähe war, lag auch Tiki unter einer Palme und döste…   

©Florin Hirnschall